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Datensammlung Rosen - Sortenspezifische Erkenntnisse und Hinweise

'The Queen Elisabeth'
Synonym: 'Elisabeth-Rose', 'Queen Elisabeth'
Klasse: Floribunda-Grandiflora
Züchter: Lammerts / Germain´s Seed and Plant Co. (USA)
Einführungsjahr: 1954
Eltern: 'Charlotte Armstrong' x 'Floradora'
Blütenfarbe: karminrosa, etwas verblassend
Blütengröße: 10 cm,
reichblühend
Blütenanzahl je Trieb: 2 - 6, maximal 20

in dem Buch "Begegnung mit Rosen" von Alma de l`Aigle heißt es zu 'The Queen Elisabeth Rose':

"Dies ist wirklich eine große Leistung: eine vollkommne Edelrose, die sich doch in der Fülle der Polyanthen darbietet; in dichten aufrechten Sträußen sitzen die Blüten, halb erschlossene und ganz jung nachkommende Knospen. Viele tage hält sich eine Blüte in ihrer eigenartigen, breitbecherigen Form, wenn sie in der Vase steht; draußen blüht sie schneller auf.
Die Rose hat einen frischen Duft, fruchtig und blütig, herb und lieblich zugleich. In ihrer Gestalt erinnert sie mich ein wenig an die alte 'Captain Christy' , auch hier dies glasklare Rosa, noch leuchtender als bei der alten Sorte, und in ganz feinen Adern der äußeren Blütenblätter noch weiter verstärkt.
Und alles was da blüht, in jeder Phase des Öffnens, hat den gleichen unwahrscheinlichen rosa Farbton.
Und doch -, da ist irgend etwas in dieser so rosaroten Farbe, das künstlich wirkt; wenn ich nicht selber gesehen hätte, wie diese Rosen wachsen, würde ich glauben, das sie gefärbt sind. Diese Giganten sind sozusagen die "Supermen" der Rosenzüchtung. Wir müssen schon glauben , daß es sie gibt, wenn wir sie draußen erleben.
Neben diesen Leistungen wird die 'La France' von 1867 ganz bescheiden. Aber unser Herz kehrt doch zu ihr zurück; sie war uns die Vollkommenste - mehr noch: sie war uns die Geliebteste.


in dem Buch "Berühmte Rosen und ihre Geschichte" heißt es zu "Queen Elizabeth" (1954).

"Seit ihrem ersten Auftreten stand diese Rose immer wieder im Mittelpunkt des Interesses. Sie hatte den für Floribundarosen typischen Habitus und auch deren mehrblütige Stiele, aber in gewisser Weise vermittelte sie das Gefühl, als sähe man Blüten und Zweige durch ein Vergrößerungsglas. Die Amerikaner waren gegen eine Einordnung unter die Floribundarosen und schufen die völlig neue Kategorie der Grandiflora. In Europa ist diese Klassifizierung kaum gebräuchlich, und man rechnet die amerikanischen Grandiflora weiterhin zu den Floribundarosen.
Königin Elizabeth II. hatte gerade erst seit einigen Monaten den Thron bestiegen, als man sie um Erlaubnis bat, dieser Rose den königlichen Namen zu geben. Sie willigte ein, und so begann die Rose mit dem anspruchsvollen Namen ihre erfolgreiche Laufbahn. Bereits 1955 siegte sie bei der All America Rose Selection, dann gewann sie die Goldmedaille der American Rose Society, die President International Trophy der Royal National Rose Society, die offizielle Ernennung zur "Lieblingsrose der Welt" sowie später noch viele andere Anerkennungen bei europäischen Wettbewerben.
Bereits drei bis vier Jahre nach ihrer Pflanzung ist sie mannshoch. Als üppigblühende Einzelpflanze ist sie ebenso geeignet wie als blütenübersäte Hecken Die Blütenzweige werden auch gerne für elegante Blumenarrangements verwendet. Neben vielen anderen Qualitäten ist ihr leichter, angenehmer Duft besonders erwähnenswert. So ist denn "Queen Elizabeth" eine "Rose, die nie enttäuscht". Die Rangliste der American Rose Society räumte ihr 1986 den ersten Platz unter den Grandiflora ein und bewertete sie mit der sehr hohen Punktzahl
9.1/10.

Quelle:

" Berühmte Rosen und ihre Geschichte "
Coggiotti, Stelvio:
Berühmte Rosen und ihre Geschichte Stelvio Coggiatti. Bilder von Anne Marie Trechslin.
[Übers. aus d. Ital. Tina Dorschner]. -
Grünwald: Amber-Verlag, 1987. Einheitssacht.:Il linguaggio delle rose
ISBN 3-922954-06-5 NE: Trechslin, Anne Marie:



in dem Buch "Rosen" von Grazia Poldner-Cecchini heißt es zu dieser Sorte:

"Sie wurde 1955 von W. E. Lammerts im Auftrag von Germain´s Nursey, Los Angeles gezogen. Lammerts hat den Stammbaum mit achtzehn vorangegangenen Kreuzungen rekonstruiert, in denen so berühmte Namen wie 'Soleil d´Or', 'Ophelia', 'Madame Carolin Testout', 'Crimson Glory', Charlotte Armstrong' auftauchen.
'The Queen Elisabeth Rose' hat mit ihrem gleichmäßigem üppigen Wuchs, mit starkem Blühen und Wiedererblühen, die Gruppe der vielblütigen Beetrosen "Grandiflora" begründet.
In geeignetem Boden und Klima kann der Strauch höher als 2,5 m werden. Die rosa Blüten (Ca. 35 Blütenblätter) sind fast geruchlos, kelchförmig und am Ende der langen Stiele fast starr.; Einzelblüten sprießen selten, öfter mehrere Blüten. Das dunkelgrüne Blattwerk ist gesund.
'The Queen Elisabeth Rose' erhielt im Oktober 1979 in Pretoria auf dem Kongress der "World Federation of Rose Societies" das Prädikat "Beliebteste Rose der Welt"; die erste Auszeichnung dieser Art wurde 'Gloria Dei' 1976 zugesprochen. Verwendung als Einzelexemplar, in Gruppen und Beeten"



in der "Rosenenzyklopädie" heißt es zu dieser Sorte:

"Diese mitunter als Grandiflorarose bezeichnete bemerkenswerte Sorte ist seit über 40 Jahren beliebt; sie ist der Traum eines jeden Rosengärtners, da sie einen großen Anteil verkaufsfähiger Pflanzen bringt. Ihre großen gefüllten, rein rosafarbenen Blüten besitzen eine hohe Mitte, knapp 40 Petalen, deren unterste sich spitz einrollen, und blühen bis in den Herbst. Die kräftige Pflanze entwickelt sich zu einem eindrucksvollen Strauch und kann im Abstand von ungefähr 6 Jahren durch einen starken Rückschnitt im März verjüngt werden. Ihr großes, glänzend dunkelgrünes, ledriges Laub ist relativ gesund. Sie eignet sich gut für große Rabatten, als Einzelpflanze oder Hecke. Die Mutter der derzeitigen Königin von England (1998) , Witwe von Georg V., gab die Erlaubnis, ihren Namen für diese Sorte verwenden zu dürfen. Allerdings machte sie zur Bedingung, daß die Rose den vollständigen Namen 'The Queen Elisabeth Rose' erhält. Die kletternde Sorte 'Climbing Queen Elisabeth' (Syn. 'Climbing The Queen Elisabeth-Rose' , 'Crimpant Queen Elisabeth', Whisler, USA 1957) blüht während des Sommers und gleicht bis auf die geringere Blütenbildung ihrer Elternpflanze.
Zonen: 4-9
Blütenform: Füllung: 25 Petalen
schalenförmig
Knospe: eiförmig
Blühbeginn: spät, 4 Tage nach Sortenmittel
Blühdauer: 19 Wochen
Selbstreinigung: gut, bei feuchter Witterung nicht
Hagebuttenansatz: stark
Duft: kaum
Laub: dunkelgrün, glänzend, grünlichrot
mittelgroß,
Fiederanzahl: 5

Resistenz: Echter Mehltau: gut, Sternrußtau: sehr gut
Pflanzenhöhe: 1. Flor: 90 cm
2. Flor: 110 cm
Austriebszeitpunkt: mittel bis spät
Auszeichnungen: Portland Goldmedaille 1954
All American Rose Selection 1955
National Rose Society Presidents International Trophy 1955
American Rose Selection 1955
All American Rose Society Goldmedaille 1957
Goldmedaille der National Rose Society 1947
Goldene Rose von Den Haag 1968
Weltrose 1979

Quelle: "Rosenenzyklopädie"
Bemerkungen: ehr wüchsige, dichte, hohe und reichblühende Sorte; für Gruppen- und Massenpflanzung, auch unter nicht optimalen Bedingungen einsetzbar,


Im Rosengarten stand diese Sorte nach der Rekonstruktion des Rittersporngartens nur noch als Hochstamm im Mittelteil.

Rekonstruktion des Rittersporngartens

Die Wüchsigkeit dieser Sorte bringt 'The Queen Elisabeth Rose' nach dem straffen Herbst- und Frühjahrsrückschnitt immer wieder sehr gut zur Geltung. Beim Veredeln auf Hochstamm muß man unbedingt darauf achten, daß die Veredlunshöhe nicht zu hoch ist für diese (selbst auf Hochstamm) sehr hoch aufwachsende Sorte. Gegen Krankheiten ist diese Sorte weitestgehend resistent und war für die Besucher des Rosengartens immer ein Erlebnis.
Standort: Bis zur im September 2004 begonnenen Rekonstruktion dieses Gartenteils im Zuge der
Flutschadenbeseitigung befand sich diese Sorte im:

Rosengarten - Mittelteil, Hochstammquartier
Quelle: "Rosen - Verwendung, Pflanzung, Pflege und Sorten"
Dr. Eckart Haenchen