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Diese Zeichnung aus dem Buch "Alte Rosen und Wildrosen" gibt einen sehr guten Überblick über die Morphologie der Rose.

Da Text und Bildmaterial den üblichen Copyrights unterliegen, bitten wir um die ausdrücklich private Nutzung sowie eine korrekten Quellenangabe (siehe unten auf dieser Seite)!
Die Frucht


Aus dem Kelchbecher (Hypanthium) bildet sich die Frucht, genauer genommen ist es eine Scheinfrucht, die bei der Rose "Hagebutte" genannt wird. Ihre Form ist außerordentlich unterschiedlich.
Sie sind kugelig, flachkugelig, eiförmig, birnförmig, spindelförmig, flaschenförmig oder zeigen einen Übergang zwischen diesen Formen. Außen sind die Früchte entweder kahl oder mit Stieldrüsen oder Stachelborsten besetzt, bei R. roxburghii sind es kurze dicke Stacheln; mitunter sind sie bereift.



Viele der gefülltblühenden Kulturrosen sind steril, können also keine Früchte bringen. Nachdem sie verblüht sind, werden die Blütenstiele gelb und fallen nach Einwirkung von Wind oder Regen ab. Die Rosenzüchter sehen diese Sterilität nicht ungern, bewirkt sie doch die so gewünschte "Selbstreinigung" einer Pflanze.
Mit Ausnahme von Rosa persica, R. stellata und R. minutifolia (welche trockene Früchte bilden), sind die Hagebutten stets mehr oder weniger fleischig.
Die Farbe der Früchte ist bei den meisten Arten, ebenso auch bei den Gartenrosen rot; bei R. foetida ziegelrot; bei R. sericea, R. laevigata und R. bracteata orange; bei R. persica, R. roxburghii grün; bei R. pimpinellifolia mit Formen, auch bei R. harisonii schwarz; bei R. hugonis, R. primula und R. stellata schwarzrot bis braunrot.
Die Früchtchen, gewöhnlich fälschlich als "Samen" bezeichnet, sind nußförmig und enthalten einen Samen. Die Größe der Früchtchen ist unterschiedlich von der Fruchtgröße; bei den Gartenrosen (Hybriden) sind sie in der Regel bedeutend größer als bei den Wildarten. Die Anzahl Früchtchen pro Hagebutte ist ebenfalls abhängig von ihrer Größe; bei Rosa multiflora enthalten die Hagebutten nur einige "Samen", bei den Gartenrosen etwa 10 bis 20, bei R. clinophylla jedoch bis 150.

Die Früchtchen (Nüßchen oder "Samen") sind

a) 4 bis 5 mm lang, stark behaart, bei R. acicularis und
R. canina;
b) bei R. acicularis nur wenige Nüßchen in der Frucht und dicht an der Basis stehend;
c) bei R.canina viele Nüßchen und alle überall innen wandständig;
d) bei R. multiflora nur wenige, große, fast kahle Nüßchen;
e) bei R. palustris und R. setigera viele kleine Nüßchen.

Die Färbung der Nüßchen ist meist strohgelb, ausgenommen in der Serie Pimpinellifoliae, wo sie rosa bis kastanienrot sind (letzteres vor allem bei Pflanzen vom Baikal-See).
R. hugonis hat ebenfalls dunkelkastanienbraune Nüßchen. R. sericea var. pteracantha hat rosa Nüßchen.
Bei den Arten mit farbigen Nüßchen sind die Hagebutten schwarz bis rotbraun !


Quelle:

"Rosen, Rosen, Rosen"
Gerd Krüssmann

Im Lexikonteil dieses Buches werden etwa bestehender Sortenschutz oder Warenzeichen nicht erwähnt; dies bedeutet also nicht, daß die Sortennamen frei sind.

© Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, 1974. Anschriften:
l Berlin 61, Lindenstraße 44-47; 2 Hamburg l, Spitalerstraße 12.
Printed in Germany by A. W. Hayn's Erben,
l Berlin 36, Schlesische Straße 26.
Buchbinderei: Lüderitz & Bauer, l Berlin 61.
ISBN 3489717228

Bildquelle:

"Alte Rosen und Wildrosen"
Anny Jacob... 2. verb. Aufl. - Stuttgart: Ulmer, 1992 ISBN3-8001-6498-1
NE: Jacob, Anny

© 1990, 1992 Eugen Ulmer GmbH & Co.
Wollgrasweg 41, 7000 Stuttgart 70 (Hohenheim)
Printed in Germany
Lektorat: Agnes Pahler, Herstellung: Karl-Heinz Eitle
Einbandgestaltung: A. Krugmann, Freiberg am Neckar
Satz: Typobauer Filmsatz GmbH, Ostfildern 3 Reproduktionen: Willy Berger, Stuttgart
Druck und Bindung: Freiburger Graphische Betriebe, Freiburg

Die Deutsche Bibliothek - CIP Einheitsaufnahme

Zeichnungen von Helmuth Flubacher, Waiblingen
Abbildung Seite 2:
www.flubacher.de

R.centifolia var. crenata, syn. R.ulmifolia (Vibert vor 1807), Die Ulmenblättrige Rose ist eine der vielen wieder verlorengegangenen Kultivare.
Aus Pierre Joseph Redoute: »Les Roses«, Band II,
Seite 65.