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Datensammlung Rosen - Sortenspezifische Erkenntnisse und Hinweise

'Rose Marie Viaud'
Synonym: 'Rosemarie Viaud', 'Marie Viaud', 'Rose-Marie Viaud'
Klasse: Kletterrosen
Züchter: Igoult (F)
Einführungsjahr: 1924
Eltern: Sämling aus 'Veilchenblau'
Blütenfarbe: lila (lila-lila-purpur)
Blütengröße: 5-7, in dichten Büscheln

in der "Rosenenzyklopädie" heißt es zu dieser Sorte:

"Die fast stachellose Rose bildet schön überhängende Triebe, von denen im Juli große Blütenbüschel herabhängen. Sie gleicht ihrer Elternsorte 'Veilchenblau' bis auf den kirschroten Farbton der zierlichen, halbgefüllten Blüten, der dann beim Öffnen in ein bläuliches violettgrau übergeht.
Zonen 5 - 9


in dem Buch "Rosen" von Grazia Poldner-Cecchini heißt es zu dieser Sorte:

"Die 1924 gezogene Rose ist eine Mutante von 'Veilchenblau'; der Name geht auf die Tochter des Rosenzüchters Viaud-Bruant zurück, die zur Verbreitung der Sorte beigetragen hat. Der Rosenstrauch hat mit seiner saftigeren Farbe, den zahlreicheren Blütenblättern und der dekorativen Wirkung seiner geruchlosen Blüten die Stammsorte 'Veilchenblau' übertroffen. Er blüht je nach Klima gegen Frühlingsende oder am Sommeranfang. Die Triebe erreichen 4 - 5 m Länge, wenn sie vor eine Wand gepflanzt werden; sie sind mit hellgrünen, geäderten Blättern überzogen. Der Strauch ist stachellos, er wird oft von Mehltau befallen. Zur guten Durchlüftung mit Rankgerüst oder Gitter stützen."


in dem Buch "Berühmte Rosen und ihre Geschichte " heißt es zu der Sorte: 'Rose-Marie Viaud'

"In seiner bekannt humorvollen Art kommentiert John Harkness in dem Buch "Roses", einer Fundgrube an fachlichen Informationen und Ratschlägen, die "blauen Rosen" mit dem denkwürdigen Satz: "Bis heute sind die sogenannten blauen Rosen lediglich mißlungene rote (oder rosa) Rosen."
"Rose-Marie Viaud" ist eine dieser Rosen. Ihre gefüllten, in dichten Büscheln zusammenstehenden Blüten, die zu Beginn des Sommers die langen Ranken bedecken, färben sich erst veilchenblau, dann rosa und zuletzt lila.
In den Jahren kurz vor dem Entstehen von "Rose-Marie Viaud" hatte es bereits eine große Anzahl an Kletterrosen mit biegsamen Zweigen gegeben, die die Engländer "ramblers" nannten. In den meisten Fällen stammten sie von Varietäten der Rosa multiflora ab, darunter auch die umstrittene "Veilchenblau" "Bleu Violet" = "Violet Blue". Das nebenstehende Aquarell zeigt die aus dem Samen von "Veilchenblau" entstandene Varietät "Rose-Marie Viaud". Bestäuber waren vermutlich der Wind oder Bienen. Sie kann praktisch als deren "verbesserte Neuauflage" angesehen werden, denn die Farbe ihrer Blüten ist leuchtender und konstanter, und die noch zahlreicheren Petalen bilden eine hübsche Rosette. Bedauerlicherweise duftet sie so gut wie überhaupt nicht. Beide Rosen, "Veilchenblau" und "Rose-Marie Viaud", zeichnen sich durch das fast völlige Fehlen von Stacheln aus."


Quelle:

" Berühmte Rosen und ihre Geschichte "
Coggiotti, Stelvio:
Berühmte Rosen und ihre Geschichte Stelvio Coggiatti. Bilder von Anne Marie Trechslin.
[Übers. aus d. Ital. Tina Dorschner]. -
Grünwald: Amber-Verlag, 1987. Einheitssacht.:Il linguaggio delle rose
ISBN 3-922954-06-5 NE: Trechslin, Anne Marie:´
Blütenform: Füllung: stark gefüllt
Knospe: kegelförmig
Blühdauer: einmalblühend
Blühfreude: reichblühend
Duft: nein
Laub: mittelgroß, matt
Pflanzenhöhe: 300 - 500 cm
Auszeichnungen: nicht bekannt
Bemerkungen: Pergolen, Mauern, Klettergerüst,
Toleriert auch arme Böden und Nordlagen, fast stachellos. Etwas anfällig für Mehltau, auch als Hochstamm möglich


Im Rosengarten steht diese Sorte als ein recht ausgewachsenes Exemplar auf der Böschung zur Elbwiese. Als Auftakt des Crataegusweges nach der Aufweitung in Höhe des Trennungsteiles, steht hier 'Rose Marie Viaud' auf der Elbseite in Richtung Rosengartenkaffee. Bei ungünstigen Wetterlagen ist diese Sorte sehr mit Mehltau befallen. Während des Elbehochwassers vom August 2002 wurde diese Rose fast aus dem Boden gerissen und konnte nur mühsam wieder gerade gestellt werden. Ein Rückschnitt der beschädigten und das Auslichten der gekreuzten und verfitzten Triebe, hat der Rose beim Wiederaufbau geholfen.
Standort: Böschung - Crataegusweg, elbaufwärts nach der großen Pappel rechts neben dem Weg
Quelle: "Rosendatenbank Vers. 7 "
Inge Burckhardt


Rosendatenbank Vers. 7