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Die Rosen - Historie


Es ist so einfach und doch so kompliziert zugleich einen Überblick über die Kulturgeschichte der Rose zu geben. Einfach ist es deshalb, weil man sagen kann, das die Rose in irgendeiner Form schon immer da war. Und so kompliziert ist es, weil es bücherfüllende Erkenntnisse darüber gibt, wie die Rose schon immer jedweden Zeitensprung überstand. Einen wunderschönen Text zu diesem Thema stellte uns die Bildhauerin
Frau Thea Richter an dieser Stelle dankenswerter Weise zur Verfügung.


zum Text von Thea Richter

Im weiteren Text auf dieser Seite finden Sie weitere Informationen zur Historie der Rose:

Das Siegel Luthers — "Luther-Rose"

In einem Brief am 8. Juli 1530 beschreibt Martin Luther sein Wappen:

"Das erste sollte ein Kreuz sein - schwarz - im Herzen, das seine natürliche Farbe hätte. Denn so man von Herzen glaubt, wird man gerecht ... Solch Herz soll mitten in einer weißen Rose stehen, anzeigen, dass der Glaube Freude, Trost und Friede gibt ... darum soll die Rose weiß und nicht rot sein; denn weiße Farbe ist der Geister und aller Engel Farbe.
Solche Rose steht im himmelfarbenen Feld, dass solche Freude im Geist und Glauben ein Anfang ist der himmlische Freude zukünftig .... Und um solch ein Feld einen goldenen Ring, dass solche Seligkeit im Himmel ewig währt und kein Ende hat und auch köstlich über alle Freude und Güter, wie das Gold das edelste köstlichste Erz ist."


Mehr Informationen über Martin Luther finden Sie unter anderem auf folgender Seite
www.luther.de

Quelle: http://www.luther.de/kontext/rose.html






Eine Kulturgeschichte

Wie wir heute wissen, ist durch den Fund von Resten von Rosen in den Schichten des älteren Tertiär nachgewiesen, das die Rosen schon älter als 25 Mill. Jahre sein müssen.


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Im Buch "Rosen" von Stelvio Coggiatti heißt es über:

" Die frühesten Anfänge der Rose

Die Schätzungen gehen auseinander, aber es ist anzunehmen, dass es seit rund 400.000 Jahren Menschen auf der Erde gibt. Die Rose existiert über zehnmal länger, wie Versteinerungen beweisen, die in Japan, den Vereinigten Staaten, Frankreich, Deutschland und der Tschechoslowakei entdeckt wurden. Zugegeben, auf keinem der Abdrücke sind Blütenblätter erhalten geblieben, dafür aber die Umrisse vollständiger Blätter, Blattstücke und Zweige mit Stacheln, die absolut eindeutig zur Gattung Rosa gehören.
Die meisten Botaniker sind sich darin einig, dass die vorgeschichtlichen Rosen ebenso wie die reinen botanischen Rosenarten einfach geblüht haben, dass heißt mit fünf Rosenblättern. Die einzige Rose, von der man sicher weiß, dass sie nur vier Blütenblätter besitzt, ist Rosa sericea aus dem westlichen Himalaja, die Ende des vorigen Jahrhunderts nach Europa gebracht worden ist. Diese Eigenschaft ist auf einige andere Arten weitervererbt worden, wie etwa die R. omeiensis f. pteracantha, die früher als R. sericea var. omeiensis als Unterart zur vierblättrigen Himalajarose gezählt wurde. Sie erregt überall Aufsehen mit ihren riesengroßen, flachen, roten Stacheln, die auf jungen Zweigen durchscheinend sind.
Überraschend ist außerdem die Tatsache, dass die Gattung Rosa nur auf der nördlichen Erdhalbkugel gefunden wurde. Südlich vom Äquator hat es keine Rosen in freier Natur gegeben. Die ältesten Fossilien belegen die frühesten Anfänge der Rose auf Erden, doch danach sind viele Millionen Jahre vergangen ohne den geringsten weiteren Beweis für ihr Vorhandensein..."

"Rosen" von Stelvio Coggiatti
Über 200 historische und moderne Sorten in Farbe
Delphin Verlag

ISBN 3-7735-5360-9







Die älteste bildliche Darstellung einer Rose ist auf einem Fresko im Palast des Minos auf Kreta zu sehen.
Sie datiert aus dem 17. Jhd. v.u.Z. und stellt vermutlich eine Rosa richardii (R. sancta) oder eine Form von Rosa gallica dar. Unter dem folgenden Link, finden Sie einen ausgewählten Themenkomplex rund um antike Mythen und die älteste bildliche Darstellung einer Rose.

Knossos - Mythen und Legenden

Vielen Dank an Anett und Wolfgang Michael, die uns von Kreta viele Bilder und eine große Menge Informationen mitbrachten

Wenn die Rose aber in Kultur genommen wurde, ist so genau nicht nachvollziehbar. Man geht davon aus, das dieses in Persien zum ersten Male geschah und das die Rose von dort aus nach Kleinasien gelangte.






Aus China ist bekannt, das es dort schon um 500 v.u.Z. Rosen in den kaiserlichen Gärten gab und vom antiken Griechenland sagt man, das hier schon um 400 v.u.Z. einige Gartenrosen existierten. Im alten Indien ließen sich die Fürsten Rosengärten bauen und mit dem Islam gelang der Rose ein Aufschwung in die Zeit des 12. bis 17. Jhd..
Nachdem sich die christliche Kirche von der Rose nicht zuletzt wegen der bis dahin unchristlichen Traditionen und Riten distanzierte, erhob sie aber im 6. Jhd. eben diese Rose zum Symbol des Leidens und kurze Zeit später gelang der Rose sogar die Mystifikation zum Sinnbild der Reinheit.

Nachweisbar kamen ebenso Rosensorten während der Kreuzzüge im 12./13. Jhd. nach Mitteleuropa, blühten dort aber fast ausschließlich an privilegierten Orten wie Fürstenhöfen, Klöstern und Burgen. Ihre Bedeutung zu dieser Zeit war hauptsächlich die einer Heilpflanze.
Aus diesem einsamen Eckchen jedoch, konnte die Rose später dann auf Gemälden, Wappen und Ornamenten ihren Siegeszug beginnen, der sie dann auch in die Bürgergärten der Renaissance geführt hat.

Während in England die Rose auf der einen Seite als Wappenzeichen im "Rosenkrieg" der beiden Adelshäuser York und Lancaster noch mit um Thronansprüche kämpfte, kam es andererseits zur gleichen Zeit im Frankreich des 14. Jhd. zu einer mengenmäßig umfangreichen Kultivation.
Ein wirklich bewußtes und zielgerichtetes züchterisches Arbeiten begann hier aber auch erst im 19. Jhd. und dauert nun, mittlerweile fast auf der ganzen Welt, zur Freude aller Rosenliebhaber bis heute fort.

Diese kurze Einblick in die Historie der Rose kann natürlich nur streiflichtartig einige besondere Punkte hervorheben. Sehr ausführlich und sachlich sehr korrekt beschrieben findet man die Geschichte der Rosen im wohl wichtigsten Rosenbuch: Gerd Krüssmann "Rosen,Rosen,Rosen". Ebenso gern verweisen möchten wir auf die Fachbücher "Das Neue Rosenbuch" von Eckart und Fritz Haenchen, sowie die "Ratschläge für den Rosenfreund" von Werner Gottschalk.