historie
 
   
Die Rosenzucht der DDR — Erfolge trotz vieler Hemmnisse


Die Rosenzüchtung in der DDR hat knapp 200 Sorten auf den, wenn auch begrenzten, so doch nicht weniger gefragten Inlandmarkt gebracht.
Darunter sind Sorten die große internationale Auszeichnungen erhielten, aber auch solche die im Laufe der Jahre nicht die gewünschten Erfolge zeigten.
Einige Sorten haben es sogar geschafft, wenn auch unter anderem Namen, sich auf dem bundesdeutschen Rosenmarkt zu etablieren.
Eine gleichberechtigte Anerkennung der in der DDR geleisteten Züchtungsarbeit, neben der Arbeit der Firmen in der damaligen BRD, sollte das Ziel der nachfolgenden Informationen und Texte sein.


Rosenzüchtung in der DDR (1954-1989) ein Beitrag von Dr. Eckart Haenchen

Sortenliste der DDR-Rosen

Da es äußerst schwierig ist einen Überblick über die geleistete Züchtungsarbeit zu geben, ohne viele Dinge auch nur annähernd vollständig darzustellen, soll hier im Voraus um Nachsicht gebeten und zur Mithilfe aufgerufen werden. Wir glauben, das es nur auf diesem Wege möglich sein wird diesem Kapitel gerecht zu werden.
Beginnen muß man zumindest dem Einführungsjahr von 'Bad Langensalza' nach, mit Walter Berger der mit dieser Sorte 1954 die erste DDR-Rosenzüchtung vorstellte. In der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft "Roter Oktober" Bad Langensalza, wurden in den nächsten Jahren durch Anni Berger und den Sohn Hermann Berger die Arbeiten fortgesetzt, als Walter Berger starb. In dieser GPG wurde 1980 ein in-vitro-Labor eingerichtet, nachdem 1971 mit der Züchtung von Schnittrosensorten unter Glas begonnen wurden war. Durch Frau Gudrun Grosse (Dube) kam es zu einer kontinuierliche Weiterführung der Züchtung nach dem Tode Hermann Bergers (1980). Herr Karsten Kley folgte ab 1990 in dieser Verantwortung.

Wenn wir von Rosen unter Glas bzw. Hausrosen sprechen, muß gleichzeitig das Institut für Zierpflanzenbau Berlin-Köpenick (IZK) genannt werden ,da es auf dem Weg zu guten Hausrosensorten, mehrere Freilandsorten in den Handel brachte die sehr gefragt waren. Das im Sortennamen vornan stehende Kürzel "Izetka" wurde so zum Begriff für viele Rosenfreunde. Diese erfolgreiche Rosenzüchtung von Prof. Dr. Helmut Rupprecht und Herrn Alfred Radke wurde mit der Gründung des "Volkseigenen Gutes Saatzucht Baumschulen Dresden" beendet, da ab 1964 hier die weitere Arbeiten erfolgen sollte.

Neben diesem VEG (S) Baumschulen gab es in Dresden noch das Institut für Obstbau Dresden-Pillnitz, welches sich in geringerem Umfang mit der Rosenzucht beschäftigte. Mit dieser Arbeit fest verbunden ist der Name Dr. Johann Schmadlacks, der die Züchtung privat weiterführte, als dies im Institut nicht mehr möglich war. Die ab diesem Zeitpunkt entstandenen Sorten wurden durch die GPG "Im Lockwitztal" Gombsen vermarktet.

Die im Rosengarten ebenfalls aufgepflanzte Sorte
'Permoser' entstand zum Beispiel im Institut für Obstbau Dresden-Pillnitz als Ergebnis einer wissenschaftlichen Untersuchung Frau Dr. Hanna Streitbergers über die Entstehung von Sporten unter Röntgenstrahlung.

So wie die sehr gute fachliche Unterstützung der Arbeiten im Rosengarten, verdanken wir auch diese Informationen einer Zusammenstellung von Herrn Dr. Eckart Haenchen (s.a. Rosenjahrbuch 1990) der 1963 in der Baumschule Victor Teschendorff KG neben anderen Arbeiten mit der Zucht von Rosen begann. Im Jahr 1972 wurde auch dieser Betrieb verstaatlicht und wie auch das gesamte Zuchtmaterial dem VEG (S) Baumschulen Dresden angegliedert.
Ebenso wurde in diesem Jahr die 1964 unter Dr. Siegfried Stritzke im VEG (S) Baumschulen Dresden begonnene Züchtungsarbeit nach Dresden-Cossebaude verlagert und hier unter der späteren Leitung von Herrn Dr. Eckart Haenchen fortgeführt.