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"Kalender-Wahrheit"


Vormärzlich ist der Februar,
Es preis ihn, wer da will,
Doch auf den März unmittelbar
Folgt auch nur der April.

Franz Grillparzer

Ein durch und durch vorfrühlingshafter Februar 2007. Haben wir im Januar noch vereinzelt blühende Rosen der Sorte 'New Yorker' schneiden können, so waren es im Februar 'Hermann Berger' und 'Baltik', die bereits unter dem Deckreisig erste Blüten entwickelten. Ein kleiner Gruß vorerst oder schon Bote des kommenden Rosenjahres?


zur Rosensorte 'Baltik'
zur Rosensorte 'Hermann Berger'

Kein Schnee, aber durchgängig feuchter Boden bei Temperaturen um 8 -10 Grad tagsüber. Selbst die Nachttemperaturen immer ganz leicht über dem Gefrierpunkt. Das ist eigentlich nicht das typische Februarwetter, selbst nicht für das Dresdner Elbtal mit seiner wohlmeinenden Klimagunst.
Da aber der ganze vorangegangene "Winter" kein richtiger typischer Winter war, bleibt nun auch nur noch zu hoffen, dass die im Februar fortgeführte Kontinuität des für die Jahreszeit zu warmen Wetters noch recht lange anhalten möge.
Oft genug haben wir unter die schützen sollende Reisigschicht geschaut und die vielen Neuaustriebe beobachten können.
Ob bei Hochstamm-, Polyantha-, Strauch- oder Bodendeckerrosen, überall das Gleiche. Immer wieder mehrere Zentimeter lange zarte Rosentriebe. Aber eines konnte ebenfalls festgestellt werden. Alle diese Triebe zeigten sich erst über der Reisigschicht! Darunter konnte man zwar die kurz vor dem Austrieb stehenden "Augen" sehen, aber keinesfalls derartig ausgeprägte Triebe wie im obigen Bild.
Wir werden also warten und das Deckreisig doch erst Anfang März von allen Rosen nehmen. Das etwas ausgeglichenere Kleinklima unter der schützenden Schicht wird den Austrieb also doch etwas hinauszögern können und damit einen eventuellen Kälteeinbruch besser überstehen.

Kalt konnte es einem am 13. Februar als Dresdner auch werden, wenn man die zahlenmäßig zwar weit weniger angereisten aber deshalb nicht minder störenden braunen Möchtegernführer durch Dresdens Zentrum marschieren sah.
Es ist wiederum den aktiven Antifa-Anhängern zu verdanken, dass sich dieser Zug von tumben Parolenschreiern nicht auf der ursprünglich geplanten und so auch genehmigten Route präsentieren konnte. Danke für diesen Mut an all die, die alljährlich diesen Mut aufbringen, Dresden wenigstens ein Stück weit nicht als paralysierte Nazihochburg in Verruf kommen zu lassen!

Es ist schon erstaunlich das man 62 Jahre nach nach der Zerstörung Dresdens, gerade in dieser Stadt an ein 13 Jahre vor der Zerstörung Dresdens stattgefundenes Ereignis erinnern muß um eigentlich klare Zusammenhänge noch einmal zu verdeutlichen!

Februar 1932

Stahlhelm und DNVP geben als gemeinsamen Kandidaten für die Reichspräsidentenwahlen den 2. Vorsitzenden des Stahlhelm, Theodor Duesterberg, bekannt. KPD und SAP bekennen sich zu Ernst Thälmann.

Vor dem wieder zusammentretenden Reichstag führt eine Rede von Joseph Goebbels zu schweren Tumulten. Dessen Vorwurf, die SPD sei die »Partei der Deserteure«, wird von Kurt Schumacher in dessen einziger Reichstagsrede mit dem berühmt gewordenen Ausspruch beantwortet:

»Die ganze nationalsozialistische Agitation ist ein dauernder Appell an den inneren Schweinehund des Menschen. Wenn wir irgend etwas beim Nationalsozialismus anerkennen, dann ist es die Tatsache, daß ihm zum ersten Mal in der deutschen Politik die restlose Mobilisierung der menschlichen Dummheit gelungen ist.«

[Deutsche Geschichte von Tag zu Tag: 23. Februar 1932. Deutsche Geschichte von Tag zu Tag, S. 5136 (vgl. DGK Bd. 1, S. 580) (c) Droste/Directmedia]


Ich kann an dieser Stelle nur hinzufügen; besser und treffender als Kurt Schumacher kann es nicht gesagt werden. Aber wahrscheinlich ist es nun doch notwendig, dieses Argument wieder und wieder in alle Köpfe zu bringen!

Damit wir uns nicht vor unseren Kindern schämen müssen und damit wir überhaupt noch eine Zukunft haben.
Nazis raus-Nicht nur aus den Köpfen!

Jens Zappe