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Tee
Eine der schönsten Eigenheiten ...


Archivtext - Dezember 2002









Eine der schönsten Eigenheiten des englischen Lebens ist das Wochenende auf dem Land. Während man noch tief schläft, wird eine Tasse Tee auf den Nachttisch gestellt, der ein köstliches Aroma verbreitet. Noch in Träumen versponnen, beginnt man zu schnuppern. Vom Teeduft geweckt zu werden ist ähnlich schön, wie in einem Blumenhain zu erwachen. - Prinz Carl Anton Rohan

Nun ist sie doch gekommen. Eine Dunkelheit bereits am zeitigen Nachmittag, die so wenig durch Weihnachtsmarkt und längere Ladenöffnungszeiten erhellt wird, wie es die einzelne Fackel mit dem Nebel vermag. Keine Angst hier wird kein Trübsal geblasen, aber es macht schon traurig wenn Lebensqualität vor allem in diesem letzten Monat des Jahres hauptsächlich über "shopping" definiert wird. Wenn Sonntags kaum jemand auf einen Weihnachtsmarkt kommt, weil die angrenzenden Geschäfte nicht geöffnet haben dürfen (so die Händler des Weihnachtsmarktes), dann sollte man doch den Sinn eines solchen Marktes hinterfragen, um nicht auch noch die letzte Ladentheke zu einer Straße der Illusionen mutieren zu lassen, welche schlußendlich doch immer wieder nur in der gleichen Sackgasse enden wird.

"Laß kommen was mag - ich trinke Tee."

Diesen Gedanken, so möchte man meinen, kann eigentlich nur ein Gärtner gehabt haben, als er sah wie seine Tätigkeit im Laufe der Zeit immer weniger galt. Aber nein , es war König Gustav VI. von Schweden der hier zitiert wurde. Es sollte jedoch nicht allzu schwer fallen, sich ab und zu auch einmal ganz königlich zu fühlen, gerade wenn man als Rosenfreund erst jetzt dazu kommt vom letzten Tun für seine Pfleglinge zum gemütlicheren Teil des Gärtnerjahres übergehen zu können. Jetzt ist die Zeit des Tees angebrochen, ganz egal welcher Spezialität er angehört.

"Tee-der Gentleman und Romantiker unter den Getränken" - Curt Maronde

Keinen Zweifel kann es daran geben, das es nur ein solcher Gentleman und Romantiker sein kann, der den Namen "Dresdner Rosengarten" in all seinen Facetten zu tragen vermag. Es ist nun mittlerweile schon reichlich 10 Jahre her, als sich Herr Köhler aus dem Geschäft "Tee am Altmarkt", an die Mitarbeiter des Rosengartens wandte, um hier vor allem gelbe, rosa und weiße Blüten zu sammeln. Sie sollten einer Mischung aus schwarzem und grünen Tee zugegeben werden, damit sie durch ihr Farbspiel, durch ihren Duft und ihr Aroma dem Tee einen besonderen Geschmack verleihen. Hinzu kamen noch die Jasminblüten und ein wenig anderes Aroma um den Gesamteindruck richtig abzurunden. Nach vielen, vielen Tassen Tee ist es nun immer noch so wie zu Beginn. Der Tee "Dresdner Rosengarten" ist uns nach wie vor ein liebenswerter Begleiter auf den wir nicht mehr verzichten möchten.

" Man trinkt Tee, damit man den Lärm der Welt vergißt." - Tíen Yi-heng

Verzichten möchten wir auch nicht auf diesen kleinen aber feinen, 1991 von Frau Edelgard Köhler gegründeten, Teeladen am Dresdner Altmarkt, der in dieser hektischen Zeit immer so etwas wie eine kleine Oase der Ruhe ist. Hier kann man noch stehen, mit einer Tasse Tee vom Samowar in der Hand, vom alltäglichen Alltag und Einerlei durch die Schaufensterscheibe und den wunderbaren Duft dieses Raumes getrennt. Das es den Tee mit dem Namen "Dresdner Rosengarten" gibt, macht einen schon glücklich. Das er durch ein Patent geschützt ist noch viel mehr, aber das er hier zwischen all den sehr sorgsam und mit "Geschmack" ausgewählten Prominenzen und Exzellenzen von Thea sinensis und Thea assamica so wohlgelitten ist, das entwickelt ein ausgesprochenes Glücksgefühl, von dem wir allen unseren Freunden gern ein wenig abgeben möchten.

Abgeben möchten wir auch von unserer Freude über die gelungene Dokumentation im Rosenjahrbuch 2001 zur Wiederherstellung des Dresdner Rosengartens in seinem ursprünglichen Zustand der 1930er Jahre. Dieser Beitrag kam für uns völlig überraschend und erfüllt uns um so mehr mit Zuversicht, da hier die sehr hohe Wertigkeit des Dresdner Rosengartens in der Arbeit des Dresdner Grünflächenamtes abzulesen ist. Vielen, vielen Dank an die Autorin dieses Beitrages Frau Stephanie Jäger, die einen ebenso wichtigen Vortrag während des "9. Pillnitzer Rosentages" zu dem gleichen Thema hielt. Dieser Vortrag wurde als "Herausragender Beitrag auf dem Rosentag ..." durch die Zeitschrift "Deutscher Gartenbau" aus dem renommierten Ulmer-Verlag in der Ausgabe vom 7. Dezember in größerem textlichem Umfang gewürdigt.